Steckbrief: Vertriebsingenieur (m/w/d)

Vertriebsingenieure vereinen komplexes technisches Know-how mit überzeugenden Kommunikationsstrategien. Alternativ wird das Berufsbild auch als Sales Engineer bezeichnet. Sie sind zuständig für den Vertrieb technischer Produkte oder Dienstleistungen von hoher Komplexität und durch ihr Ingenieur-Fachwissen dazu in der Lage, erklärungsbedürftige Waren und individuelle Lösungen für Kunden bereitzustellen. Ihr interdisziplinäres Wissen ist Resultat einer akademischen Laufbahn, die über verschiedene Bildungswege stattfinden kann.

Vertriebsingenieur: Aufgaben und Tätigkeitsbereiche

Vertriebsingenieure fungieren als Vermittler zwischen den technisch komplexen Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens und der Kundschaft. Sie beraten Kunden und überzeugen dabei mit ihrer technischen Kompetenz. Dabei finden sie je nach Fall individuelle Lösungen und verbinden vertriebliche Interessen mit Kundenorientierung. Sowohl die Gewinnung von Neukunden als auch die Betreuung der Stammkundschaft gehören dabei zum Aufgabengebiet des Vertriebsingenieurs. Er handelt Verträge aus und wirkt zu Teilen bei der Entwicklung und Planung neuer Produkte mit. Auch Marketing-Kenntnisse sind Bestandteil des Berufsalltags. Als Vertriebsingenieur ist man damit ein wahres Multitalent.

Die Aufgaben des Vertriebsingenieurs zusammengefasst:

  • Beratung von Kunden über komplexe technische Produkte oder Dienstleistungen
  • Neukundengewinnung und Betreuung der Stammkundschaft
  • Aushandeln von Verträgen
  • Entwicklung und Planung von Produkten
  • individuelle Lösungsfindung

Gehalt für Vertriebsingenieure

Das durchschnittliche Jahresgehalt eines Vertriebsingenieurs ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Da dieses Berufsbild in verschiedenen Branchen zu finden ist, lassen sich die Gehälter unter anderem anhand dieses Parameters unterschieden. Auch der Unternehmensstandort spielt eine entscheidende Rolle, wobei im Osten Deutschlands deutlich geringere Löhne als beispielsweise im Süden der Republik zu erwarten sind.

Tätige Vertriebsingenieure unterscheiden sich außerdem in Hinblick auf ihre akademische Laufbahn. Bachelor-Absolventen können demzufolge mit einem geringeren Gehalt rechnen als zum Beispiel diejenigen, die promoviert und damit den Doktortitel erlangt haben. So lassen sich beispielsweise auch starke Unterschiede in den Löhnen gut erklären. Dann kommt es vorwiegend noch auf die Berufserfahrung eines Vertriebsingenieurs an. Zu Beginn der Tätigkeit wird man als Junior Vertriebsingenieur zunächst weniger verdienen als durch den mithilfe von Arbeitserfahrungen erlangten Titel des Senior Vertriebsingenieurs.

Möchte man Durchschnittsgehälter von Vertriebsingenieuren ermitteln, lohnt sich die Berufung auf Daten von stepstone.de. Hier wird zwischen den verschiedenen Branchen unterschieden. Ein Vertriebsingenieur im Maschinenbau erhält ein durchschnittliches Jahresbruttogehalt von 59.900 €. Die obere Grenze liegt bei etwa 71.700 €, das Minimum bei 52.400 €. Als Technischer Vertriebsingenieur verdient man vergleichsweise am wenigsten. Hier liegt das Durchschnittsgehalt bei 54.800 € brutto im Jahr. Sonstige Branchen, etwa die Automatisierungstechnik, liegen dazwischen. Zum Berufseinstieg verdient man als Junior Vertriebsingenieur im Jahresbruttodurchschnitt 50.900 €. Maximal sind dabei 62.400 € und minimal 44.600 € realistisch.

Das Gehalt des Vertriebsingenieurs im Überblick:

  • je nach Branche durchschnittlich 54.800 € bis 59.900 € brutto jährlich
  • maximal 71.700 €
  • als Junior Vertriebsingenieur durchschnittlich 50.900 €
  • abhängig von Branche, Berufserfahrung, Bildungsgrad und Unternehmen

Quelle: stepstone.de

Voraussetzungen, Bildungsweg und Berufseinstieg als Vertriebsingenieur

Wer den Beruf des Vertriebsingenieurs ausüben möchte, kommt am Besuch einer Hochschule nicht vorbei. Ein qualifizierter Studienabschluss ist unumgänglich, um in diesem Bereich tätig zu werden. Studiengänge, die direkt zum Beruf des Vertriebsingenieurs führen sollen, gibt es in Deutschland nur selten. Ein solcher Master-Studiengang ist beispielsweise im Fernstudium an der Hochschule Kaiserslautern möglich. Auch spezielle Bachelor-Abschlüsse in dieser Fachrichtung sind vereinzelt zu finden. Im Allgemeinen ist es allerdings vollkommen ausreichend, ein Studium im Bereich der Ingenieurwissenschaft oder des Wirtschaftsingenieurwesens zu absolvieren. Während der Bachelor etwa sechs Semester Zeit einnimmt, verlangt der Master einen weiteren Zeitaufwand von etwa vier Semestern. Wer besonders große Karriereambitionen hat, kann außerdem anschließend eine Promotion anstreben und damit den Doktortitel erwerben.

Ein ingenieurwissenschaftliches Studium legt den Fokus insbesondere auf die technischen Aspekte, welche im späteren Berufsalltag von großer Relevanz sein werden. Dabei fehlen womöglich wichtige Informationen zu Kenntnissen rund um den Vertrieb. Diese müssen gegebenenfalls durch eine anschließende Weiterbildung oder im Trainee-Programm des Unternehmens nachgeholt werden. Beispiele für Studiengänge aus diesem Bereich sind zum Beispiel Bauingenieurwesen, Elektrotechnik oder Maschinenbau.

Ein Studiengang mit dem Fokus auf das Wirtschaftsingenieurwesen weist stärkere betriebswirtschaftliche Elemente auf, kann hierdurch allerdings nicht in der gleichen Intensität auf die technischen Hintergründe eingehen. Bachelor-Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen werden beispielsweise an den Universitäten Kassel und Augsburg angeboten.

Letztendlich sollte die Wahl aufgrund persönlicher Präferenzen oder späterer Berufswünsche getroffen werden. Auch Standortfaktoren der verschiedenen Universitäten und Hochschulen können dabei entscheiden. Selbstverständlich kommt es je nach Hochschule auch auf eventuelle Zugangsbeschränkungen an. Hier sind aktuelle N.C.-Werte zu beachten. In der Regel erweisen sich Studiengänge aus den Bereichen der Ingenieurwissenschaft und des Wirtschaftsingenieurwesens nicht als zulassungsbeschränkt. Vereinzelte Ausnahmen gibt es allerdings auch hier. Um ein Studium anzutreten, ist normalerweise das Erlangen des Abiturs von Nöten.

Der Berufseinstieg erfolgt im Regelfall als Junior Vertriebsingenieur, teilweise auch durch ein unternehmensinternes Trainee-Programm. Nach einigen Jahren der Berufstätigkeit folgt dann der Titel des Senior Vertriebsingenieurs.

Der Vertriebsingenieur ist ein echter Allrounder. Während er auf der einen Seite umfassendes technisches Know-how mitbringt, überzeugt er andererseits mit seinen Kommunikationsfähigkeiten. Daher gibt es eine Vielzahl an Soft Skills, die ein zukünftiger Vertriebsingenieur mitbringen sollte. Neben einem guten Verhandlungsgeschick arbeitet er sowohl kunden- als auch vertriebsorientiert. Sein souveränes Auftreten vermittelt den Kunden technische und wirtschaftliche Kenntnisse auf eine verständliche und überzeugende Art und Weise. Der Vertriebsingenieur weiß bestens Bescheid über die Produkte seines Unternehmens und kann individuelle Lösungen für die Kunden entwickeln.

Die Voraussetzungen für den Beruf des Vertriebsingenieurs:

  • abgeschlossenes Studium der Ingenieurwissenschaft oder des Wirtschaftsingenieurwesens
  • ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit
  • technisches und vertriebliches Verständnis
  • selbstsicheres Auftreten
  • Entwerfen flexibler und individueller Lösungsvorschläge

Jobs für Vertriebsingenieure: Arbeitsmarkt und Zukunftsaussichten

Ein Vertriebsingenieur findet in den unterschiedlichsten Branchen eine Anstellung. Hierzu zählen unter anderem die Medizintechnik, die Elektrotechnik, die Luftfahrt und die Automobilindustrie. Auch im Maschinenbau oder der Telekommunikationstechnik werden sie fündig. Da ihr Spektrum an Anstellungsmöglichkeiten groß ist, finden Vertriebsingenieure vergleichsweise leicht eine Anstellung. Zudem sind gut ausgebildete Fachkräfte in diesem Bereich schwer zu finden. Zahlreiche Stellenanzeigen findet man beispielsweise bei deinJOB.de.

Aufstiegsmöglichkeiten und Karrierechancen für den Vertriebsingenieur

Als (Senior) Vertriebsingenieur hat man die Karriereleiter bereits hoch erklommen. Dennoch lohnt es sich, regelmäßig an Weiterbildungen teilzunehmen. Insbesondere bei Vertriebsingenieuren mit einem ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund empfehlen sich Fortbildungen in den Bereichen der Betriebswirtschaftslehre oder Kommunikation. Durch etwaige Sonder- und Zusatzqualifikationen kann auf diese Weise auch ein höheres Gehalt herausspringen. Durch Spezialisierungen können sich Vertriebsingenieure außerdem Anstellungen als Sales Manager oder Projektingenieur erhoffen.