Steckbrief: Finanzbuchhalter (m/w/d)

Die Koordinierung der Finanzen eines Unternehmens obliegt in der Regel dem Finanzbuchhalter. Wirtschaftliche Einnahmen und Ausgaben geschehen dabei stets unter seinem organisierten und analytischen Blick. Zahlen sind für den Finanzbuchhalter Teil des alltäglichen Arbeitslebens und sein charakteristisches Spezialgebiet. Dabei übernimmt der Finanzbuchhalter einen großen Teil der Verantwortung über die Wirtschaftlichkeit und den finanziellen Erfolg eines Unternehmens.

Aufgaben und Tätigkeitsbereiche eines Finanzbuchhalters

Zahlen spielen in jedem Betrieb, unabhängig von dessen Größe, eine wichtige Rolle. Sie sind Indikatoren für wirtschaftlichen Erfolg und zeigen finanzielle Möglichkeiten auf. Hierzu gehören etwa der Umsatz, Gewinn und Lohn von Mitarbeitern und in schlechten Fällen auch die Verluste. Der Finanzbuchhalter ist maßgeblich an diesen Zahlen beteiligt. Er verwaltet die externe Rechnungslegung und ermittelt die Gewinne des Unternehmens. Auf dieser Basis werden wichtige Entscheidungen über Investitionen und zukünftige wirtschaftliche Strategien getroffen. Umso wichtiger ist es, dass der Finanzbuchhalter seine Aufgaben kompetent erfüllen kann.

In den Tätigkeitsbereich eines Finanzbuchhalters gehört das Verwalten von Eingängen und Ausgängen. Er berechnet monatlich erfolgende Abschlüsse und beteiligt sich an den Jahresbilanzen. Mithilfe von statistischen Daten ermittelt er, in welchen Bereichen der Betrieb Erfolge oder Verluste zu verzeichnen hat. Zudem übernimmt er ggf. die Kommunikation mit Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern, so sind seine Einschätzungen bei der Anfertigung von Verträgen und bezüglich finanzieller Gefahren hilfreich. Der Finanzbuchhalter arbeitet dabei mit entsprechender Rechnungssoftware und verfügt über umfangreiche EDV-Kenntnisse. Je nach Betriebsgröße übernimmt er leitende Aufgaben und delegiert Mitarbeiter für anstehende Aufgaben des Finanz- und Rechnungsprozesses.

Wichtigste Tätigkeiten eines Finanzbuchhalters im Überblick:


Finanzbuchhalter: Gehalt

Das zukünftige Gehalt eines angehenden Finanzbuchhalters hängt zunächst von der betrieblichen Größe ab. In kleinen und mittelständischen Unternehmen fallen die durchschnittlichen Bruttogehälter in der Regel niedriger aus als in großen Konzernen. Auch die Berufserfahrung erhöht die zu erwartende Entlohnung. Je mehr Verantwortung ein Finanzbuchhalter übernimmt und je mehr Mitarbeiter er unter sich delegiert, desto höher kann auch das Gehalt ausfallen.

Laut stepstone.de beginnen die unteren Gehaltserwartungen bei 33.200 € brutto im Jahr, was einem monatlichen Bruttolohn von etwa 2766 € entspricht. Im Durchschnitt verdient ein Finanzbuchhalter 38.300 €, folglich etwa 3192 € brutto im Monat. Nach oben sind diesen Werten kaum Grenzen gesetzt, entsprechend langer Berufserfahrung, hoher Verantwortung und Betriebsgröße am oberen Ende. Im besten Fall kann ein Finanzbuchhalter so mit etwas mehr als 3.740 € brutto im Monat und einem Jahresgehalt von 44.900 € rechnen. Doch auch hier gibt es einzelne Ausreißer nach oben.

Der Verdienst eines Finanzbuchhalters zusammengefasst:


Quelle: stepstone.de

Voraussetzungen, Bildungsweg und Berufseinstieg für Finanzbuchhalter

Die berufliche Ausbildung zum Finanzbuchhalter ist zunächst nicht klar definiert. Das bedeutet, dass es keinen einheitlichen und klaren Weg gibt, den man bis hin zum gewünschten Job verfolgt. Stattdessen existieren mehrere Möglichkeiten und Zugänge, um Finanzbuchhalter zu werden. Alle diese Einstiege verfügen über eine Gemeinsamkeit: Finanzbuchhalter wird man durch eine Weiterbildung. Wer diesen Beruf anstrebt, muss demnach bereits eine vorherige berufliche Qualifikation, Ausbildung oder Studium erworben haben.

Mögliche Ausbildungen, an welche die Weiterbildung zum Finanzbuchhalter angeschlossen werden kann, kommen meist aus betriebswirtschaftlichen, kaufmännischen oder steuerlichen Bereichen. Eine denkbare Option wäre hier beispielsweise die Ausbildung zum Industriekaufmann. Wer ein Studium präferiert, entscheidet sich auch hier für die gleichen Bereiche. BWL ist eine klassische Möglichkeit, eine Grundlage für die spätere Finanzbuchhalter-Weiterbildung zu schaffen. In jedem Fall sollte vor der Weiterbildung mindestens ein Jahr Berufserfahrung gesammelt werden.

Die Zusatzqualifikation zum Finanzbuchhalter wird mit einer Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) abgeschlossen. Die entsprechenden Weiterbildungsseminare und Kurse können bei verschiedenen staatlichen und privaten Anbietern belegt werden. Diese finden in der Regel berufsbegleitend statt und dauern mehrere Monate, normalerweise zwischen vier und zwölf. Abhängig ist dies in etwa von der Wahl von Präsenz- oder Fernunterricht und der zur Verfügung stehenden wöchentlichen Zeit für die Zusatzqualifikation. Am Ende der Weiterbildung darf man sich dann geprüfter Finanzbuchhalter nennen. Inhalte der Zusatzqualifikation umfassen Schwerpunkte der Lohnsteuer, steuerrechtlichen Bewertungsvorschriften, grundlegenden Finanzbuchhaltung, Kalkulationsmethoden, Finanzmanagement sowie Aspekte der Finanz- und Liquiditätsplanung.

Wer die Weiterbildung zum Finanzbuchhalter abschließen möchte, muss diese selbst bezahlen. Die Preise hängen dabei stark vom jeweils gewählten Anbieter ab und schwanken zwischen etwa 1.300 € bis 3.900 €.

Neben den schulischen Voraussetzungen sollte ein angehender Finanzbuchhalter auch eine Reihe an Fähigkeiten und Fertigkeiten mitbringen. Zunächst arbeitet ein Finanzbuchhalter mithilfe von verschiedenen Buchhaltungssoftwares und sollte daher eine gewisse Affinität für derartige technische Programme aufweisen. Der sichere Umgang mit den gängigen Microsoft-Applikationen ist ebenfalls von Vorteil.

Des Weiteren erfordert die Tätigkeit als Finanzbuchhalter ein genaues und sorgfältiges Arbeiten. So können Fehler eines Finanzbuchhalters schwerwiegende Folgen für die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens bedeuten. Auch ein hohes Verantwortungsbewusstsein ist daher von Nöten. Alltäglich beschäftigt sich ein Finanzbuchhalter mit Zahlen, weswegen ein ausgeprägtes mathematisches Interesse und statistisches Verständnis unausweichlich sind.

Der Weg zum Finanzbuchhalter zusammengefasst:

Üblicher Bildungsweg:


Nützliche Fähigkeiten:


Arbeitsmarkt und Zukunftsaussichten eines Finanzbuchhalters

Der Finanzbuchhalter findet in den unterschiedlichsten Bereichen eine Anstellung. Unternehmen aus den Sektoren der Industrie, Dienstleistung, Steuerberatung, Wirtschaftlichkeitsprüfung sowie aus dem Handel und Handwerk beschäftigen Finanzbuchhalter. Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist für diese Tätigkeit eine mögliche Option. Insgesamt gewinnt der Bereich des Rechnungs- und Finanzwesens in Unternehmen weiter an Bedeutung.

Die Berufsaussichten werden daher im Allgemeinen als gut bewertet. Als gesuchte Fachkräfte werden sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch in der Zukunft weiterhin an Relevanz gewinnen. Aktuelle Jobanzeigen für Finanzbuchhalter finden sich auf deinJOB.de. Durch die zunehmende Digitalisierung erwarten den Finanzbuchhalter jedoch womöglich neue Herausforderungen und Arbeitsweisen, denen er sich anpassen muss. Eine Bedrohung stellen moderne Softwares und andere technische Errungenschaften jedoch nicht dar. An die menschlichen Kompetenzen, Erfahrungswerte und umfassend analytischen Fähigkeiten eines Finanzbuchhalters können Maschinen nicht heranreichen. Der Beruf des Finanzbuchhalters gilt als zukunftssicher.