Steckbrief: Architekt (m/w/d)
Das Planen, Entwerfen und Umsetzen von Bauprojekten aller Art ist die zentrale Aufgabe eines Architekten. Neben den physikalischen Voraussetzungen für die Errichtung eines Bauvorhabens muss ein Architekt jedoch auch baurechtliche oder ökologische Aspekte immer im Blick haben. Architekten arbeiten nicht nur in Ingenieurbüros, sondern auch im öffentlichen Dienst oder bei Immobilienfirmen. Ein Studium ist dabei unumgänglich und bietet viele praktische Einblicke in die spätere Arbeitswelt.
Architekt: Aufgaben und Tätigkeiten
Architekten bauen Häuser - doch ist das wirklich alles? Gewiss nicht! Ein guter Architekt beherrscht die verschiedensten Fähigkeiten und zeigt sich vielseitig talentiert.
Zu den Tätigkeiten eines Architekten gehört zunächst das Erstellen von Entwürfen für neue Gebäude und sonstige Bauwerke. Dies wird unter anderem mithilfe von speziellen Computerprogrammen durchgeführt. Ein Architekt verbringt seine Arbeitszeit sowohl im Büro als auch auf dem Bau im Freien.
Des Weiteren ist ein Architekt dafür zuständig, Bauherren kompetent zu beraten, Machbarkeitsstudien für bestimmte Bauvorhaben zu erstellen und Kosteneinschätzungen anzufertigen. Auch übernehmen Architekten ein organisatorische und planerische Verantwortung. Sie beauftragen Baufirmen und Handwerker und Überwachen die Arbeiten am Bau. Zudem sind sie für die Überprüfung von Rechnungen zuständig und stellen Energieausweise aus.
Architekten sind wahre Multitalente. Für ihre anspruchsvollen und umfangreichen Aufgabenbereiche sind daher auch einige Fähigkeiten dringende Voraussetzung. Ein Architekt sollte so ein sehr gutes mathematisches und physikalisches Verständnis mitbringen. Wem dies beispielsweise in der Schule schon schwer fiel, sollte über eine Architektur-Karriere zweimal nachdenken. Selbstverständlich spielen Kreativität und eine künstlerische Begabung auch eine entscheidende Rolle. Insbesondere räumliche Vorstellungskraft sollte einem zukünftigen Architekten nicht schwer fallen.
Abgesehen von diesen recht offensichtlichen Fähigkeiten sind jedoch auch eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und wirtschaftliche Denkweise von Vorteil. Nur so können Kundenaufträge korrekt geplant und rentabel umgesetzt werden.
Die Arbeit als Architekt ist nicht immer ganz einfach. Abhilfe schaffen eine ausgeprägte Stressresistenz und Problemlösekompetenz. Auch sollte sich ein Architekt immer über die Risiken seiner Arbeit bewusst sein. Sein Versagen führt womöglich zu schwerwiegenden Folgen, etwa bei statischen Problemen von Gebäuden.
Architekt: Gehalt und Entlohnung
Das Gehalt eines Architekten kann stark davon beeinflusst werden, wo dieser lebt und arbeitet. So zeigt sich, dass Architekten in Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein durchschnittlich am meisten verdienen. Ihr Bruttogehalt liegt bei etwa 4.500 Euro im Monat. In Sachsen hingegen verdienen Architekten zum Beispiel lediglich 3.200 Euro pro Monat.
Auch vom jeweiligen Arbeitgeber hängt ab, wie viel ein Architekt verdient. Ganz weit oben befinden sich hierbei Architekten in der gewerblichen Wirtschaft mit einem durchschnittlichen Bruttomonatslohn von circa 6.250 Euro. Darauf folgen Angestellte des öffentlichen Diensts mit etwa 5.400 Euro monatlich. Die Architekten, welche am wenigsten verdienen, sind zumeist in Architektur- und Stadtplanungsbüros beschäftigt. Diese verdienen im Mittel etwa 3.600 Euro, können allerdings mit zunehmender Berufserfahrung auch Gehälter von rund 5.000 Euro erreichen.
Ein selbstständiger Architekt muss mit weniger konsistenten Gehältern rechnen. Hier können die Werte stark schwanken und sowohl weit über als auch weit unter dem Durchschnitt liegen. Im Schnitt verdient ein selbstständiger Architekt 3.750 € brutto im Monat.
Quellen: stepstone.de, yourfirm.de, karrieresprung.de
Bildungsweg und Berufseinstieg des Architekten
Um Architekt zu werden, ist ein Studium unumgänglich. Außerhalb des Hochschulbesuchs gibt es keine Möglichkeit, diesen Beruf auszuüben. Neben dem klassischen Architektur-Studium gibt es außerdem die Gelegenheit, alternativ Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur oder Städtebau zu studieren. Bei der entsprechenden Bildungseinrichtung gibt es die Wahl zwischen der klassischen Universität oder einer stärker praxisorientierten Fachhochschule. Auch einige Kunsthochschulen bieten Architektur-Studiengänge an.
Ein Bachelor-Studium reicht hierbei jedoch nicht aus, um die Berufsbezeichnung Architekt verwenden zu dürfen. Im Anschluss ist der Beginn des Masters in jedem Fall erforderlich. Im Bachelor ist eine Regelstudienzeit von sechs bis acht Semestern vorgesehen. Der Master dauert in der Regel weitere vier Semester.
Das Studium der Architektur ist sehr praxisorientiert. Häufig müssen Bewerber bereits Praktika nachweisen oder erste Berufserfahrung im Verlauf des Studiums sammeln, beispielsweise in Form eines Praxissemesters. Hierbei lernen Studenten, wie Bauprojekte konkret umgesetzt werden und was es hierbei zu beachten gibt. Die nötige Balance zwischen Kreativität und baulicher Umsetzbarkeit ist hierbei oberstes Ziel.
Innerhalb des Studiums gibt es verschiedene Grundlagen, welche vermittelt werden. Hierzu gehören beispielsweise Bauphysik, Baustoffkunde, Tragwerkslehre, Elektrotechnik, Betonbau, Heiztechnik oder Holzbau. Ebenfalls können einem Architektur-Studenten Veranstaltungen zu den Themen Baumanagement, Baurecht, Bau- und Kunstgeschichte oder Gebäudekunde begegnen.
Doch auch nach einem erfolgreich absolvierten Studium darf man sich nicht einfach Architekt nennen. Dies entscheidet die Architektenkammer des jeweiligen Bundeslandes. Hier gibt es genaue Voraussetzung für die Anerkennung des Architekten-Status.
Beispielsweise müssen in Nordrhein-Westfalen hierfür mindestens acht Semester der Regelstudienzeit absolviert sein. Zudem muss der Anwärter zwei Jahre Berufserfahrung aufweisen können sowie erbrachte Weiterbildungsmaßnahmen im Umfang von mindestens 80 Stunden. In den anderen Bundesländern gibt es sehr ähnlich Voraussetzung. Ohne die offiziell genehmigte Berufsbezeichnung Architekt besteht im Übrigen keine Berechtigung zum Einreichen eines Bauantrages. Insbesondere wer als Architekt selbstständig werden möchte, sollte sich daher im Vorfeld genau über die jeweiligen Voraussetzungen im Bundesland informieren.
Wer ganz besonders ehrgeizig ist, sollte außerdem über eine Spezialisierung oder Fortbildung nachdenken. Durch diese sind die beruflichen Chancen in der Branche zumeist höher. Hierbei stehen beispielsweise die Themen Denkmalschutz, Bauleitung, Bausachverständigenwesen und Landschaftsarchitektur zur Wahl.
Arbeitsmarkt und Zukunftsaussichten für Architekten
Zukünftige Architekten haben zahlreiche Möglichkeiten, wo sie später einmal arbeiten können. Dies geht weit über das klassische Architekturbüro hinaus. So werden Architekten auch im öffentlichen Dienst, beispielsweise in der Bauverwaltung, beschäftigt. Auch die Stadtplanung oder Bauämter sind mögliche Beschäftigungsmöglichkeiten. Ebenfalls finden sich Architekten in Unternehmen aus der Bauindustrie, Immobilienfirmen sowie in Wohnungs- und Bauträgergesellschaften. Der Regelfall ist und bleibt jedoch die Anstellung und Arbeit in einem Ingenieurs-, Planungs- und Architekturbüros.
Ebenfalls besteht nach dem abgeschlossenen Studium die Möglichkeit, selbst eine Lehrtätigkeit an Universität oder Hochschule aufzunehmen. Je nach gewünschter Position kann hierfür jedoch eine Promotion erforderlich sein, welche weitere Jahre in Anspruch nimmt.
Die Zukunftsaussichten von Architekten werden insgesamt als gut bewertet, noch besser mit entsprechend absolvierten Weiterbildungen. Wer erfolgreich sein und bleiben möchte, sollte ganz grundsätzlich nicht vor Fortbildungsmaßnahmen zurückschrecken. Die jüngste Vergangenheit zeigte so eine zunehmende Relevanz von Kenntnissen bei Kostenkontrolle, Qualitätssicherung sowie Finanzierungs- und Planungssicherheit.
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