Steckbrief: Assistenzarzt (m/w/d)

Die Berufsbezeichnung Assistenzarzt meint Mediziner, die ihr Medizinstudium abgeschlossen und eine offizielle Arbeitserlaubnis als Arzt, die Approbation, erhalten haben. Sie befinden sich an der Übergangsstelle hin zum Facharzt, wo sie eine medizinische Spezialisierung wählen. Ihr Arbeitsalltag ist geprägt durch Routinearbeiten und sie werden nicht selten als Stationsarzt eingesetzt, wo sie Patienten als erster Ansprechpartner direkt betreuen. Alternativ zum Assistenzarzt wird häufig auch die Bezeichnung Arzt in Weiterbildung oder Weiterbildungsassistent verwendet.

Assistenzarzt: Aufgaben und Tätigkeitsbereiche

Der Assistenzarzt ist ein Arzt in Ausbildung. Die Tätigkeit ist unmittelbar an den Bereich geknüpft, in dem er seine Fachausbildung abschließt. Das bedeutet, dass sich der Assistenzarzt bereits während seiner Tätigkeit spezialisiert und so in der Praxis zum Facharzt weiterbildet. Diese Ausbildung dauert in der Regel einige Jahre und beginnt, nachdem der Assistenzarzt sein Medizinstudium erfolgreich absolviert hat. Mit der Position als Assistenzarzt kommt auch die Bedingung, dass er seine Tätigkeiten im Berufsalltag nur unter Betreuung eines ausgebildeten Facharztes ausüben kann. Dieser überprüft dann unter anderem die Diagnosen, die der Assistenzarzt stellt.

Häufig ist der Assistenzarzt als Stationsarzt eingesetzt und übernimmt die Betreuung und Behandlung der dortigen Patienten. Dazu gehört es beispielsweise, neue Patienten aufzunehmen und diese hinsichtlich ihrer Beschwerden zu diagnostizieren. Auch Blutabnahmen, die Anordnung von Laboruntersuchungen oder die Erstellung von Behandlungsplänen fallen in sein Tätigkeitsprofil. Er therapiert und behandelt Patienten unter Verschreibung entsprechender Medikamente. Seine Arbeit muss er außerdem umfangreich dokumentieren. Im Krankenhaus zählt die Teilnahme an der Visite zu seinem Aufgabenbereich. Zudem bereitet er bei Entlassung von Patienten den Arztbrief für den Hausarzt vor. Unter Anwesenheit eines Facharztes darf der Assistenzarzt außerdem an Operationen mitwirken oder Narkosen einleiten.

Der Assistenzarzt und seine Aufgaben in aller Kürze:


Gehalt als Assistenzarzt

Das zu erwartende Gehalt als Assistenzarzt ist im Wesentlichen von verschiedenen Faktoren abhängig. Hierzu zählen typische Standortfaktoren, die von einem teils starken Ost-West-Unterschied in Deutschland geprägt sind. Am besten verdient ein Assistenzarzt im Süden des Landes, insbesondere Hessen ist laut gehalt.de mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 72.745 € brutto jährlich Spitzenreiter. Das Schlusslicht bildet hingegen Mecklenburg-Vorpommern, wo ein Assistenzarzt im Schnitt 60.139 € brutto im Jahr erwarten kann. Auch der spätere Arbeitsort kann das Gehalt eines Assistenzarztes beeinflussen. In privaten Kliniken sind höhere Löhne zu erwarten als in kommunalen Krankenhäusern oder Universitätskliniken. Bei steigender Berufserfahrung ist ebenfalls ein Anstieg des Gehaltes festzustellen. Während bei Berufseinsteigern mit einem Jahresbruttogehalt von circa 62.000 € gerechnet werden kann, steigt das Gehalt bei einer Berufserfahrung von über neun Jahren auf etwa 77.000 €.

Der allgemeine Durchschnittslohn eines Assistenzarztes liegt laut stepstone.de bei 63.700 € brutto im Jahr, was einem monatlichen Gehalt von etwa 5.308 € entspricht. Minimal erwartet den Assistenzarzt eine jährliche Entlohnung von 56.100 € brutto, also 4.675 € monatlich. Die Spitzengehälter in dieser Position liegen bei einem jährlichen Bruttolohn von 75.400 € und 6.283 € im Monat.

Das Gehalt für den Assistenzarzt zusammengefasst:


Voraussetzungen, Bildungsweg und Berufseinstieg als Assistenzarzt

Wer Assistenzarzt werden möchte, kommt um ein Medizinstudium nicht herum. Der erfolgreiche Abschluss, welcher mit der Zulassung zur ärztlichen Tätigkeit bzw. der Approbation endet, ist obligatorisch. In der Regel verläuft der Weg ins Medizinstudium über das Abitur bzw. Fachabitur. Die Bewerbung für ein Studium der Humanmedizin verläuft an den staatlichen Universitäten in Deutschland zentral über die Stiftung der Hochschulzulassung mithilfe einer Online-Antragstellung. Im Wesentlichen sind hier drei Quoten von Relevanz: Die Abiturbestenquote, die Eignungsquote und die Quote im Auswahlverfahren der jeweiligen Hochschulen. Das bedeutet, dass Interessenten für ein Medizinstudium drei Möglichkeiten haben, an einen Studienplatz zu gelangen. 30 % der Studienplätze werden an die Personen mit der besten Abiturdurchschnittsnote vergeben, die normalerweise zwischen 1,0 und 1,4 liegt. Relativ neu ist die Eignungsquote, die 10 % der Plätze bestimmt. Hierbei findet eine Berücksichtigung unabhängig von Schulnoten statt, die etwa Kriterien wie Berufsausbildung und -tätigkeit oder Preise aus Bildungswettbewerben einschließt. Die restlichen 60 % der Plätze werden durch die Hochschulen selbst ausgewählt, was neben der Abiturnote noch schulnotenunabhängige Kriterien und einen Eignungstest beinhaltet.

Das Medizinstudium selbst dauert sechs Jahre, bzw. 12 bis 13 Semester und endet mit dem erfolgreichen Bestehen des Staatsexamens. Das Studium besteht aus einem vorklinischen Studienabschnitt, der vier Semester andauert, einem klinischen Studienabschnitt, der sich vom fünften bis zum zehnten Semester erstreckt, und dem Praktischen Jahr über zwei Semester. Jeder Abschnitt endet mit einer Ärztlichen Prüfung. Anschließend darf die Tätigkeit als Assistenzarzt beginnen, die in der Regel mit der Festlegung einer Fachrichtung einhergeht. Hier bestehen verschiedene Möglichkeiten, etwa eine Spezialisierung auf Allgemeinmedizin, Psychiatrie und Psychotherapie, Neurologie oder Dermatologie. Insgesamt gibt es über 30 Fachrichtungen, die ein Assistenzarzt einschlagen kann. Während der Erwerb eines medizinischen Doktortitels früher noch zwingend notwendig war, ist dies heutzutage für Assistenzärzte optional. Im weiteren Karriereverlauf kann der Assistenzarzt nach seiner erfolgreichen Facharztausbildung zum Chef- oder Oberarzt avancieren.

Als angehender Facharzt sind Assistenzärzte für Menschenleben verantwortlich, was die Tätigkeit zu einer Herausforderung macht, der nicht jeder standhält. Ein guter Assistenzarzt bringt daher einige essentielle Soft Skills mit sich. Dazu zählen beispielsweise ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen, hohe Belastbarkeit, die Bereitschaft für Schichtdienst und Überstunden, Teamkompetenz und großes Verantwortungsbewusstsein.

Die Anforderungen an einen Assistenzarzt im Überblick:


Assistenzarzt: Arbeitsmarkt und Zukunftsaussichten

Die Zukunftschancen für Assistenzärzte werden allgemein betrachtet als sehr gut bewertet. Immer wieder ist die Rede vom Ärztemangel in Deutschland, insbesondere gilt dies für Mediziner in ländlichen Gebieten und Hausärzte. Gerade in diesen Bereichen dürfen sich Assistenzärzte große Chancen auf eine Anstellung erhoffen. Prognosen gehen sogar so weit, dass sich die Knappheit an Ärzten in Deutschland zukünftig noch weiter verschlimmern wird. Qualifizierte Mediziner sind daher dringend gesucht. Gründe hierfür sind etwa der demografische Wandel oder die Ausbreitung von Volkskrankheiten wie Diabetes. Mit einem Blick auf das Stellenangebot von deinJOB.de wird zudem deutlich, dass derzeit deutschlandweit mehrere tausend Stellen für Assistenzärzte verschiedener Fachrichtungen frei sind.