Steckbrief: Telefonist (m/w/d)

Der Beruf des Telefonisten stammt aus der Ursprungszeit des Telefons. Als Vermittler ist der Telefonist dafür zuständig, eingehende Anrufe an zuständiges Fachpersonal weiterzuleiten, Termine zu vereinbaren oder einfache Anfragen zu bearbeiten. Der Bildungsweg ist vielfältig und durch ausbleibende Ausbildungsvoraussetzungen offen gehalten. Daher ist der Beruf gut für Quereinsteiger geeignet. Speziell für Menschen mit (Seh-)Behinderung existiert ein ein- bis zweijähriges Ausbildungsprogramm zum Telefonisten (§66 BBiG / §42r HwO). Die Zukunft für Telefonisten ist jedoch ungewiss. Künstliche Intelligenz wird zunehmend zur Konkurrenz, weswegen Lernbereitschaft und Weiterbildungen zu empfehlen sind.


Telefonist: Aufgaben und Tätigkeitsbereiche

Der Telefonist übernimmt in seinem Arbeitsalltag zumeist eine Vermittlerrolle. Er nimmt eingehende Anrufe an und leitet diese an zuständiges Fachpersonal weiter. Einfache Anfragen kann der Telefonist unter Umständen selbst beantworten und informiert als Repräsentant seines Arbeitgebers oberflächlich über sein Unternehmen und Produkte. Der Telefonist ist zuständig für die telefonische Terminvereinbarung und arbeitet parallel zum Telefon auch am Computer. Dort führt er beispielsweise Gesprächsnotizen oder behält Gesprächszeiten und -kosten im Auge.


Die Aufgaben für den Beruf Telefonist auf einen Blick:


Gehalt als Telefonist

Das Gehalt für Telefonisten variiert je nach Bundesland, Unternehmensgröße und Berufserfahrung. Während die höchsten Gehälter laut gehalt.de in Hessen erreicht werden, verdient ein Telefonist in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich am wenigsten. Eine Ursache ist das typische finanzielle Ost-West-Gefälle, welches bei den meisten Berufen beobachtet werden kann. Außerdem steigt das Gehalt für Telefonisten mit der Unternehmensgröße.


Den Angaben von stepstone.de entsprechend liegt das durchschnittliche Jahresbruttogehalt für einen Telefonisten bei 30.000 €. Das entspricht einer monatlichen Entlohnung von 2.500 €. Mindestens ist hierbei mit einem jährlichen Gehalt von 24.300 € brutto zu rechnen. Das macht einen Monatslohn von 2.025 € brutto aus. Die obere Grenze beziffert sich auf 33.500 € im Jahr und circa 2.790 € monatlich.


Das Gehalt eines Telefonisten zusammengefasst:


Voraussetzungen, Bildungsweg und Karriereeinstieg als Telefonist

Der Beruf des Telefonisten ist durch keinen rechtlich vorgeschriebenen Ausbildungsweg eingeschränkt. Eine kaufmännische Ausbildung kann als solide Grundlage für den Berufseinstieg dienen. Außerdem gibt es eine Ausbildung zum Telefonisten, die sich speziell an Menschen mit Behinderung richtet.


Für Menschen ohne Einschränkung verläuft der Berufseinstieg als Telefonist über viele Wege. Je nach Branche, in welcher eine spätere Anstellung angestrebt wird, sind fachspezifische Kenntnisse von Vorteil. Daher ist es hilfreich, eine abgeschlossene Ausbildung in einem für das Unternehmen relevanten Bereich vorweisen zu können. Wer beispielsweise als Telefonist in einem medizinisch orientierten Betrieb arbeiten möchte, punktet etwa mit einer Ausbildung zum medizinischen Fachangestellten. In jedem Falle kann auch eine kaufmännische Ausbildung von Vorteil sein, da hier wichtige Kommunikationskompetenzen und Vertriebskenntnisse vermittelt werden. Zwingend erforderlich ist dies allerdings nicht. Viele Stellenanzeigen verbleiben ohne einen Verweis auf einen gewünschten Bildungsstand. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung im Lebenslauf signalisiert ein Bewerber jedoch Disziplin, Durchhaltevermögen und Lernbereitschaft, die in Personalabteilungen gerne gesehen werden.

Um als Telefonist arbeiten zu können, ist daher auch kein bestimmter Schulabschluss notwendig. In der Regel weisen Telefonisten einen Haupt- oder Realschulabschluss auf. Auch Personen ohne Schulabschluss dürfen sich Chancen erhoffen.


Speziell für Menschen mit Behinderung fördert die Bundesagentur für Arbeit eine Ausbildung zum Telefonisten (§66 BBiG / §42r HwO). Das Angebot richtet sich im Besonderen an blinde und sehbehinderte Personen. Nach einer Eignungsuntersuchung erlernen die Auszubildenden innerhalb von ein bis zwei Jahren den Umgang mit berufsrelevanter Hard- und Software sowie telekommunikationsspezifische Kenntnisse. Um die Ausbildung antreten zu können, ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Betrieb notwendig.


Die wichtigsten Schulfächer für die Arbeit als Telefonist sind Deutsch und Englisch. So ist eine solide Ausdrucksweise am Hörer Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Telefonisten. Je nach Größe und Internationalisierung des Unternehmens kann fließende englische Sprache ebenfalls eine Voraussetzung sein. Mit weiteren Fremdsprachenkenntnissen können Bewerber zusätzlich punkten.


Wer als Telefonist geeignet ist und wer nicht, entscheidet sich in der Regel über Soft Skills. Da meistens keine spezielle Ausbildung für den Beruf notwendig ist, überzeugt ein Bewerber, indem er seine kommunikativen Kompetenzen hervorhebt. Die gute Ausdrucksweise in der deutschen Sprache ist eine Grundvoraussetzung. Gängige englische Floskeln sollten auch beherrscht werden. Als Telefonist ist Höflichkeit oberstes Gebot, selbst wenn ein Kunde mal unfreundlich wird. Geduld und Stressresistenz helfen zusätzlich. Gängige Computerprogramme sollten beherrscht oder mit Lernbereitschaft begrüßt werden.


Der Weg hin zum Beruf des Telefonisten im Überblick:


Telefonist: Arbeitsmarkt und Zukunftsaussichten

Der Arbeitsmarkt ist in vielen Branchen auf der Suche nach Telefonisten. Bei deinJOB.de sind zahlreiche aktuelle Stellenanzeigen zu finden. Dennoch ist die Zukunft für den Telefonisten recht ungewiss. Künstliche Intelligenz wird zunehmend zur Konkurrenz. Chatbots und automatisierte Computeransagen sind bereits in vielen Unternehmen gang und gäbe. Hier übernimmt Technik die Vermittler-Aufgabe des Telefonisten und leitet Anrufer automatisch an beratendes Fachpersonal weiter. Da sich künstliche Intelligenz weiterentwickeln wird und immer komplexere Fragestellungen bearbeiten kann, sehen Telefonisten ihre Arbeit zurecht als bedroht. Um auch zukünftig als Telefonist erfolgreich sein zu können, sind Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft unumgänglich. Durch den Erwerb tieferliegender Kenntnisse, etwa im Rahmen von Weiterbildungsmaßnahmen, einer fachspezifischen Ausbildung oder einem Studium, kann der Beruf langfristig gerettet werden. Der Telefonist muss dazu bereit sein, seine reine Vermittler-Rolle zu einer beratenden Funktion umzuwandeln. Nur auf diese Weise bleibt er auch zukünftig kompetenter als künstliche Intelligenz und kann sich gegen sie behaupten.


Weiterbildung und Quereinstieg als Telefonist

Wer sich als Telefonist weiterbilden möchte, hat beispielsweise die Möglichkeit, eine Fortbildung zum Callcenteragent durchzuführen. Diese wird von verschiedenen Stellen ausgeschrieben und kann wahlweise in Teil- oder Vollzeit absolviert werden. Ein Callcenteragent übernimmt ähnliche Aufgaben wie der Telefonist, wird dabei jedoch öfter auch in einer beratenden Rolle eingesetzt und verfügt über vertriebliches Geschick.


Der Beruf Telefonist eignet sich sehr gut für Quereinsteiger. Da keine festgelegte Ausbildung oder ein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben sind, stellen Unternehmen gerne ungelerntes Personal ein. Anschließend erfolgt in der Regel eine umfassende Einarbeitung im Betrieb.